Nachdem der SV Wagenhofen am 01. Oktober die „Silberne Raute“ erhielt, folgte am vergangenen Samstag der SV Straß als fünfter Verein im Landkreis, der dieses Gütesiegel des Bayerischen Fußball-Verbandes erhielt. In einem gelungenen Festakt konnte der Kreisehrenamtsbeauftragte Siegfried Gerlinger auch das Straßer Urgestein Heribert Bösel mit dem DFB-Sonderpreis auszeichnen. Zahlreiche Ehrengäste erwiesen dem aufstrebenden SV Straß die Ehre.
Außergewöhnlich war bereits der Termin: Die Verantwortlichen des SV Straß setzten diese Feierstunde am vergangenen Samstagnachmittag um 14:30 Uhr an; alle Vorgänger bevorzugten einen abendlichen Zeitpunkt. Nichts desto trotz erschienen nahezu alle eingeladenen Gäste: Landrat-Vertreter Kerner, Burgheims Bürgermeister Albin Kaufmann, BV-Vertreter und Schiedsrichterobmann Jürgen Roth, Kreisjugendspielleiter Fritz Glück sowie Kreisehrenamtsbeauftragter (KEAB) Siegfried Gerlinger erschienen ebenso pünktlich, wie auch die drei Ehrenmitglieder des SV Straß sowie die komplette Vorstandschaft, die Nachwuchstrainer und zahlreiche aktive Spieler aus dem Herrenbereich. Ebenfalls außergewöhnlich die sehr kurz gefassten Grußworte der Honoratioren. „Ich komme gerne nach Straß,“ so der Auftakt von Bürgermeister Albin Kaufmann, der mit einer belebenden und überzeugenden Rede bewies, das er es mit den Kickern aus seinem Ortsteil gut kann. Charmante Notaunzen belegten dies in kurzen Beisätzen seiner Ansprache. Auch bei Raimund Kerner muss der SVS einen Stein im Brett haben, denn neben vielen Lobesworten erinnerte er sich noch an ein Spiel von sich, dass er vor ca. 50 Jahren als Spieler des SV Sinning in Straß machte. Neuburgs Schiedsrichterobmann Jürgen Roth hatte auch den entschuldigten Bezirksvorsitzenden Hermann Güller zu vertreten. Er freute sich, dass ein weiterer Verein aus der Region mit der Silbernen Raute ausgezeichnet wird. Zudem stellte er fest, dass es beim SV Straß voran geht. Roth: „Mit inzwischen elf Schiedsrichtern zählt der SV Straß inzwischen zu den Hochburgen. Man sieht hier deutlich, dass etwas getan wird.“
Nach einer guten Viertelstunde waren der Part der Grußworte abgehakt und Vorstand Alexander Friedl konnte den Kreisehrenamtsbeauftragten Siegfried Gerlinger (Augsburg-Hochzoll) ans Rednerpult bitten. Dieser erklärte als erstes, dass er mit Gerhard Rami einen außergewöhnlich guten Vereinsehrenamtsbeauftragten kennen gelernt hat. Rami, der vor der Jahren von Friedl als 1. Vorstand abgelöst wurde, leistete wirklich gute Arbeit, denn nicht nur die von ihm zusammengestellte Laudatio auf den Verein war sehr gelungen, sondern auch die Auswahl der Person, die den DFB-Ehrenamtspreis erhielt. Heribert Bösel ist fast auf den Tag genau 40 Jahre Mitglied beim SVS. Er spielte in allen Mannschaften der Grünhemden, wo er u.a. für die „Erste“ stolze 502 Spiele absolvierte. Heute kickt er noch in der AH, wo er es auch schon auf 273 Einsätze brachte. Doch vielmehr sind seine verschiedenen Funktionen im und für den Verein hervorzuheben. Platzwart, Schülertrainer, Mitglied im Vergnügungs- ausschuss, hin und wieder Pressewart, Schiedsrichter, Mitglied im Spielausschuss und seit dem 03.08.1989 Fußball Abteilungsleiter. Noch mehr schätzt man den überall beliebten Tausendsassa (lt. Mitglied Werner Preißler) als Sportheimwirt, den er seit zwölf Jahren vorzüglich abgibt. Somit sind die Auszeichnungen von Seiten des Vereins, BLSV und BFV kein Zufall und absolut verdient. Mit dem nun verliehenen DFB-Sonderpreis hat man sein stetiges Wirken zum Wohle des SV Straß wieder einmal Rechnung getragen. Es hat mit Sicherheit den „Richtigen“ erwischt. Dann der eigentlichen Höhepunkt der ansprechenden Veranstaltung: Siegfried Gerlinger begann mit der Laudatio: Der SVS wurde 1947 von 27 Sportfreunden gegründet und ist momentan mit 455 Mitgliedern der größte Verein der Ortschaft. In umfangreichen Baumaßnahmen mit über 15.000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden hat man eine beachtliche Sportanlage geschaffen, die mit dem intakten Sportheim eine beliebte Anlaufstelle für Jung und Alt aus Nah und Fern hat. Neben Fußball wird den Mitgliedern auch eine Tennis– ,Damen– und Wirbelsäulengymnastikabteilung angeboten. Auch wenn der Verein großen Wert auf Kameradschaft und auf ein gutes Umfeld legt, kann der SVS auch sportliche Erfolge vorzeigen: 1968 stieg man als Meister in die damalige B-Klasse auf, die man 1997 als Vizemeister ebenfalls erreichte. Im Vorjahr sicherte man sich nach 36 Jahren wieder einen Meistertitel; den der A-Klasse Neuburg. Folglich spielt man momentan mit zwei Herrenmannschaften in der Kreisklasse. Neben der AH-Truppe betreut man auch noch eine U19-, U15– und U15-Mannschaft in Spielgemeinschaft mit dem FC Illdorf. Eine U11– und U9-Truppe ist ebenfalls aktiv.
Die „Silberne Raute“, das Gütesiegel des Bayerischen Fußball-Verbandes, ist bekanntlich in vier Kategorien aufgegliedert (Jugend, Ehrenamt, Freitzeit– und Breitensport sowie Prävention gegen Sucht und Gewalt). Von den insgesamt 42 Kriterein müssen 24 erfüllt werden, also im Durchschnitt sechs Kriterien pro Kategorie. Werden in einer Kategorie nur vier Kriterien erfüllt, müssen in den anderen eben mehr erfüllt werden. Mit 35 Punkten hat der SV Straß sein Soll leicht erfüllt. Gerlinger machte auch noch einmal deutlich, dass diese Auszeichnung dem gesamten Verein zuteil wird; nicht einzelnen Führungskräften. Folglich bat er abschließend auch darum, die Urkunde gut sichtbar im Sportheim anzubringen. Immerhin ist es eine Auszeichnung, die man nicht alle Tage erhält. Bei Kaffee und Kuchen, kleinen Häppchen und netten Gesprächen am Tisch ließ man diesen bemerkenswerten Nachmittag ausklingen.
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